Energieeffizienz
„Ganz klare Nachhaltigkeitsziele“
Antriebstechnik ist ein guter Hebel, um Einsparungen zu erreichen. Immer effektivere Frequenzumrichter wie die von Mitsubishi Electric bieten Kunden passende Lösungen, wie es Business Development Manager Thomas Droth anhand der Beispielbranche Metallrecycling deutlich macht.
Herr Droth, warum müssen Unternehmen generell den Fokus auf das Thema Energie legen? Welche Herausforderungen gibt es?
Zum einen sehen wir die Energiekostenentwicklung. DieStrompreise für die Industrie bleiben hoch, eine Entspannung am Energiemarkt ist nicht abzusehen. Neue Umweltrichtlinien wie das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) schreiben effizientere Anlagen und weniger Emissionen vor. Die Preise haben sich zeitweise in 2023 verdoppelt und sind nach wie vor volatil. Und in Zukunft wird es weitere Herausforderungen geben, zum Beispiel die Lebenszykluskosten wegen der hohen Investitionen, zu denen auch die Energie- und Wartungskosten einen wesentlichen Teil dazu beitragen. Unternehmen verspüren zudem einen sozialen Druck, Nachhaltigkeitsthemen zu realisieren. Mitsubishi Electric setzt sich aus eigenem Antrieb ganz klare Nachhaltigkeitsziele. Ganz konkret: Wir wollen bis 2050 CO2-neutral sein.
Was treibt sie persönlich an, sich für das Thema zu engagieren?
In dem Zusammenhang erinnere ich mich gern an meine Tochter, die ganz klar an mich appelliert: „Papa, denk an unsere Zukunft.“ Und darum freue ich mich, dass ich mich bei meinem Arbeitgeber für die Bereiche Energieeffizienz und Nachhaltigkeit engagieren kann.
Ein Beispiel aus der Praxis. Es gibt einen Kunden aus Tirol, der eine Recyclinganlage betreibt und diese gerade nachhaltig modernisiert. O-Ton: „Ich habe die finanziellen Möglichkeiten und wenn ich das nicht tue, wer sonst?“ In diesem Sinne kann sich jeder engagieren, indem er die Dinge selbst in die Hand nimmt. Auch ich bei Mitsubishi Electric.
Welche Probleme oder Hindernisse tun sich auf?
Erst einmal bedarf es kundenorientierte Lösungen. Dann werden die erforderlichen Investitionen erst einmal hinterfragt. Wie schnell zahlt sich der Invest in moderne Antriebstechnik aus? Schnell! In der Regel amortisieren sich die Kosten schon innerhalb der ersten beiden Jahre. Hauptgrund dafür sind die geringeren Energiekosten und Einsparung von Strafzahlungen.
Zudem werden Bestandsanlagen häufig noch mit wartungsintensiven mechanischen Antrieben betrieben. Der Austausch auf wartungsarme Frequenzumrichter spart zusätzlich noch Wartungskosten ein.
Wie meistern Sie das bei Mitsubishi Electric?
Wir unterstützen unsere Kunden dabei, die ideale technische Lösung zu finden, um den Eintritt in einen nachhaltigeren und effizienteren Betrieb seiner Anlage so einfach wie möglich zu gestalten. Denn es gibt viel zu berücksichtigen. Zum Beispiel das Energieeffizienz-Gesetz, welches beim Endkunden eingehalten werden muss. Wir schauen, wie wir mit unseren Komponenten die vorgegebenen Werte in korrekter Weise umsetzen und erreichen können. Hier kann der Kunde von unserer Expertise und unserem Beratungsprofil profitieren.
Warum ist die Antriebstechnik ein guter Hebel für energieeffiziente Lösungen?
Die Antriebstechnik ist in den letzten Jahren extrem zuverlässig geworden. Zuverlässigkeit ist ein absoluter Kernanspruch, den die Recyclingindustrie erhebt. Das habe ich in den Jahren, die ich mich mit dieser Branche jetzt beschäftige, gelernt. Vor 15 Jahren war Zuverlässigkeit noch kein wirkliches Thema. Aber mittlerweile sind die Erwartungen an die Wartung hoch. Und Wartungseinsätze gehen bei unseren eingesetzten Frequenzumrichtern tatsächlich gegen null. Dank der modernen Technik lässt sich so die Mechanik schonen, weil sich Antriebe mit einem Frequenzumrichter sanft anfahren lassen und die mechanischen Teile in einem verträglichen Maße belastet werden. Das spart dem Betreiber Kosten und reduziert Lastspitzen.
Warum ist das Metallrecycling ein so gutes Einsatzfeld, warum ist Mitsubishi Electric dort so aktiv?
Das Metallrecycling bietet für uns einen so interessanten Einsatzort, weil es ein sehr energieintensiver Markt ist. Eine Anlage mit 3 000 PS verbraucht im Jahr 2,5 Gigawatt Energie und an diesem Punkt lohnt sich auf jedem Fall eine Betrachtung. Wir bieten Lösungen für den Schredder, Förderbänder und die Abluftbehandlung an. Gerade in Hinblick auf das Energieeffizienz-Gesetz. Hier gibt es eine ganze Menge Einsparpotenzial, das wir in Zukunft für unsere Kunden heben möchten – und natürlich, um damit für uns Umsatz zu generieren. Dabei passt es auch sehr gut, dass die Rückgewinnung von Metall für sich genommen auch ein nachhaltiger Prozess ist…
Gibt es noch andere nennenswerte Anwendungen?
Es besteht die Möglichkeit, diese Industrien zu skalieren, zum Beispiel für Zerkleinerungstechnik im Kunststoffbereich. Auch weitere Recyclingbranchen wie die Holzverarbeitung und die hier eingesetzten mobilen Maschinen bieten große Märkte für uns und jede Menge Potenzial. Unterm Strich fokussieren wir uns im Bereich der Schwerindustrie, wo sehr viel Energie benötigt wird und alte konventionelle Techniken im Einsatz sind. Hier können wir mit unserer modernen Antriebstechnik bestens ansetzen.
Und wie sieht es in Industrie und Maschinenbau aus?
Das ist für uns eine wichtige Frage. Denn auch in klein-teiligen Bereichen wie dem Maschinenbau ist moderne Antriebstechnik zwar schon im Einsatz, aber unser Mitsubishi Electric Asset Portal sehr gefragt. Die Maschinenbauer nehmen ihre Anlagendaten zwar auf, aber welche genau sind das und wie kann man sie auswerten? Dazu bieten wir auch für diesen Kundenkreis die Möglichkeit, mit dem Mitsubishi Electric Asset Portal die gewonnenen Daten herstellerunabhängiger Komponenten zu vergleichen, visualisieren und analysieren.
Mit unserer KI-Software MAILABs bieten wir außerdem einen virtuellen Datenanalysten, der nach Einlesen der Daten selbständig Datenmodelle erzeugt. Diese kann Fehler erkennen und Optimierungspotential einer Anlagen anzeigen. Zum Beispiel analysieren sie die Lebenszeit bestimmter Bauteilen und machen Vorschläge, wie sie verlängert werden kann. Denn die verfügbaren Historien können das sehr gut belegen. Technologien wie diese werden in Zukunft sicherlich weiter im Trend liegen, und das Leben der Anwender stark vereinfachen. Und dafür bedarf es keiner ausgebildeter Datenanalysten, sondern nur KI-Technologien.
Wie passen denn diese eher groben Vorgänge und die beiden von Ihnen als wichtig erachteten Stichworte Digitalisierung und Intelligenz zusammen?
Es ist wichtig, die Energieeinsparung einer Anlage überwachen zu können. Der Betreiber möchte sich die erzielten Werte anzeigen lassen, um damit eine vorausschauende Wartung zu ermöglichen. Wie hoch sind die laufenden Kosten inklusive Dienstleistungen und Service? Wie kann ich meine Fachkräfte entsprechend planen? Hierzu benötigt er auch Zugang zu digitalen Lösungen. Die können wir ihm z. B. in Form unseres Mitsubishi Electric Asset Portals liefern.
Dann fassen Sie dieses doch bitte für uns in kurzen Worten zusammen.
Wir arbeiten intensiv an kundenorientierten Lösungen, um Digitalisierungspakete bereitzustellen. Unser Mitsubishi Electric Asset Portal bietet hierfür vielfache Möglichkeiten. Zum Beispiel die vorausschauende Wartung. Es kann die aktuelle Temperatur am Motorhaus gestellt oder angezeigt werden, wann die Hämmer am Schredder gewechselt werden müssen, bevor sie verschleißen. So kann der Betreiber vorausschauend agieren und bei Stillständen schnell reagieren. Energiekosten können dargestellt und verglichen werden. Wie haben sich die Kosten im Vergleich zu vor einem Jahr entwickelt, haben getroffene Energieeffizienzmaßnahmen in Sachen Antriebstechnik gefruchtet? Indem der Betreiber solche Daten erheben kann, ist er in der Lage, seine Nachweispflicht zu erfüllen.
Es ist also möglich, einfach Energietests durchzuführen?
Genau. Wir haben die Grundlagen dazu geschaffen und unter anderem so genannte Energiemesskoffer zusammengestellt, die die Möglichkeit bieten, Energiemessungen direkt an Bestandsanlagen durchzuführen. Wie viel Leistung nimmt die Anlage auf? Wie hoch ist der Blindleistungsanteil, den man mitbezahlen muss? Durch die möglich gewordenen Messungen lassen sich Erhebungen durchführen, in welche Richtung die Energieersparnisse laufen können.
Was können die Frequenzumrichter von Mitsubishi Electric für diese Zwecke leisten?
Unsere Geräte sind absolut zuverlässig. Sie bestehen aus modernen Folienkondensatoren im Zwischenkreis, die sehr langlebig und robust sind. Sie können beispielsweise gegenüber Elektrolytkondensatoren die entstehende Energie entsprechend aufnehmen. Das heißt, die Bauteilqualität ist sehr hoch. Das Gleiche gilt für die Fertigungstiefe in unserem Hause, die IGBTs als schaltende Elemente sind qualitativ dem japanischen Standard angepasst und in puncto Zuverlässigkeit ein schlagkräftiges Argument. Unsere Umrichter sind zudem servicefreundlich. Bei einem Serviceeinsatz lassen sich die Bauteile mit einigen Handgriffen austauschen, um die Anlage schnell wieder zum Laufen zu bringen. Das gefällt dem Servicepersonal.
Wie lautet daraus abgeleitet Ihr Anspruch?
Für uns ist sehr wichtig, dass wir kundenorientierte Lösungen zum Einsatz bringen und mit Leidenschaft das Beste für unsere Kunden finden. Das zeichnet uns aus und macht uns im Markt relevant.
Autor: Das Gespräch führte Michael Kleine
Bilder: Mitsubishi Electric Europe B.V., Redaktionsbüro Stutensee