Motoren
Mobil hoch hinaus
In Ballungsräumen ist Parkraum knapp. Deshalb bieten sich hier vertikale Lösungen an. Das Münchner Start-up-Unternehmen Vertical Parking entwickelte ein automatisiertes Paternoster-Parksystem mit Antriebstechnik von SEW-Eurodrive. Der erste Prototyp dieses Parkturms ist seit einem Jahr in Betrieb.
Die VePa Vertical Parking GmbH ist ein Start-up-Unternehmen mit Sitz in München. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, Städte lebenswerter zu machen und Parkmöglichkeiten auf kleinstem Raum zu schaffen. Damit soll die Flächeneffizienz in Städten und urbanen Siedlungsgebieten erhöht und die umweltschädliche Bodenversiegelung reduziert werden. Vertikale Parksysteme sind im bevölkerungsreichen Asien bereits seit einiger Zeit in Betrieb. Sie inspirierten die Gründer von VePa, derartige Systeme auch für Deutschland zu entwickeln.
Bereits im Herbst 2023 wurde im oberbayerischen Freising, unweit des Münchner Flughafens, ein erster Parkturm als Prototyp in Betrieb genommen. Das Bauunternehmen Adldinger ist der Betreiber dieses Parkturms, der einem geschlossenen Personenkreis zur Verfügung steht. Im Inneren des Turms befindet sich ein automatisiertes Parksystem mit acht PKW-Stellplätzen. Die Bewegung der Plattformen erfolgt nach dem Paternoster-Prinzip. Ein Kegelradgetriebemotor der Baureihe K..DR.. von SEW-EURODRIVE mit 30 kW Nennleistung sorgt über eine Antriebskette für den kraftvollen und präzisen Umlauf der Plattformen in beide Richtungen. Die Regelung erfolgt über einen Frequenzumrichter, ebenfalls von SEW-Eurodrive.
Die Nutzung des vertikalen Parkhauses erfolgt über einen Chip, der bei der Einfahrt in den Turm gelesen wird. Ein Rolltor öffnet sich und eine freie Plattform wird bereitgestellt, auf der das Fahrzeug geparkt werden kann. Über die Chip-ID wird der Stellplatz automatisch identifiziert. Der Parkvorgang sowie sicherheitsrelevante Angaben müssen anschließend außerhalb des Gebäudes quittiert werden. Die Einfahrt ist für PKW bis zur Größe eines SUV möglich.
Derzeit arbeitet VePa an der Weiterentwicklung der Software. So soll in Zukunft an den öffentlichen Parktürmen eine Buchung per App möglich sein, über die auch die Bezahlung abgewickelt wird. Darüber hinaus wird bei den künftigen Türmen eine weiterentwickelte Technik zum Einsatz kommen. Unter anderem werden die Stellplätze jeweils mit einer Wallbox zum Laden von Elektrofahrzeugen ausgestattet. Ende des Jahres 2024 plant VePa die Eröffnung eines weiteren Parkturms im Münchner Werksviertel in der Nähe des Ostbahnhofs. Dieser wird Platz für zwölf Autos bieten.