Nachhaltigkeit

Recycling ist Trumpf!

Recycling ist Trumpf!

Eine wichtige Begleiterin aller Bemühungen um Energieeffizienz ist die Nachhaltigkeit. Unternehmen bemühen sich also verstärkt, Ressourcen zu schonen und wiederzuverwenden und so auch Energie zu sparen. Igus hat dazu jüngst zwei neue Komponenten vorgestellt – Schlitten und Lager. 

Das erste Beispiel ist aus regranuliertem Hochleistungskunststoff spritzgegossen und deshalb besonders kostengünstig und nachhaltig: die neuen Polymer-Schlitten der Serie Drylin Econ von Igus für einfache Verstell- und Positionieraufgaben. Im Vergleich zu gefrästen Pendants aus Aluminium sind sie über 80 Prozent günstiger. Dank beweglicher Lager meistern sie sogar Kurvenfahrten auf gebogenen Aluminiumschienen ohne Probleme. 

In einem Schuhgeschäft einen beweglichen Monitor mit Werbung positionieren. Einen Greifer verstellen, der in einem Snack-Automaten Süßigkeiten transportiert. Für solche Aufgaben sind Linearführungen basierend auf Kugelumlauf, die mit Schlitten und Schienen aus Stahl arbeiten, oft überdimensioniert. Konstrukteure zahlen für mechanische Eigenschaften, die sie gar nicht benötigen.  

Und in vielen Betrieben ist es in Zeiten multipler Krisen – von steigenden Energiekosten, über gestörte Lieferketten bis hin zur Inflation – wichtiger denn je, Kosten zu sparen. „Wir haben unser Portfolio der Linearführungen deshalb um eine neue, besonders kostengünstige Einsteigerserie namens Drylin Econ erweitert“, sagt Michael Hornung, Produktmanager Drylin Linear- und Antriebstechnik bei Igus. „Sie eignet sich hervorragend für einfache Verstell- und Positionieraufgaben – und das sogar inklusive Kurvenfahrten.“ 

Kosten sinken um 80 Prozent 

Die neue Serie Drylin Econ versteht sich als Low-Cost-Alternative zu bisherigen Linearführungen der Serie Drylin von Igus. Das Geheimnis der Kostenreduktion: Die Schlitten sind nicht aus Stahl oder Aluminium gefräst, sondern im Spritzgussverfahren aus Hochleistungskunststoff hergestellt. „Dank dieser weniger zeitaufwendigen Serienfertigung in einem Guss reduzieren sich die Kosten für einen Linearschlitten in der Baugröße 0630 von 112 auf 21 Euro. Konstrukteure sparen also über 80 Prozent“, erklärt Hornung.  

Und auch der Betrieb von Drylin Econ sei wirtschaftlich, da keinerlei Wartung anfällt. Der Grund: In den Hochleistungskunststoff der Buchsen, über die sich der Schlitten auf der Schiene bewegt, sind mikroskopisch kleine Festschmierstoffe integriert. Sie ermöglichen, anders als etwa klassische Wälzlager, einen Trockenlauf ohne zusätzliche Schmierarbeiten. Anwender sparen somit Wartungszeit und Materialkosten. Vorteile, die das Produkt, das mit der Linearführung arbeitet, wirtschaftlicher und attraktiver macht. Nicht zuletzt ist das System außergewöhnlich leicht. „Dank der Verwendung von Kunststoff und Aluminium eignet sich Drylin Econ für viele Leichtbaukonstruktionen“, so der Linearführungsexperte. 

Elegant in die Kurve 

Mit Drylin Econ ist es sogar möglich, Kurven zu fahren. Denn Igus fertigt die eloxierten Linearschienen aus Aluminium nicht nur in gerader Ausführung, sondern auch mit Biegung. Das ermöglicht Fahrten im Viertel-, Halb- oder Vollkreis sowie konvexe und konkave Bogenführungen. Die Polymerlager der Kurvenschlitten passen sich dabei der Geometrie der Schiene über bewegliche Kalotten an. „Selbst bei Kurvenfahrten erfolgt die Bewegung dabei leicht, leise und klapperfrei“, sagt Hornung. „Das ist besonders wichtig für Verkaufsautomaten, die in der Öffentlichkeit aufgestellt sind und möglichst unauffällig arbeiten sollen – etwa Getränkeautomaten in einer Hotellobby.“ 

Aus Spritzgussabfällen gefertigt 

Doch die neuen Schlitten der Serie Drylin Econ sind nicht nur kostengünstig und wirtschaftlich im Betrieb, sondern auch nachhaltig. Denn Igus nutzt für den Spritzguss ein Regranulat namens Iglidur Eco P, das zu 100 Prozent aus Abfällen der Spritzgussproduktion besteht – unter anderem aus Angüssen und Fehlteilen. „Uns gelingt es mit diesem Recycling, den Kunststoff vor der Verbrennung zu bewahren“, so Hornung abschließend. „Stattdessen führen wir ihn über das Regranulat der ressourcen- und umweltschonenden Kreislaufwirtschaft zu.“ 

Alles verwerten! 

Kunststoff ist eine wertvolle Ressource. Kein Gramm sollte verloren gehen. Diese Maxime gilt auch für das zweite Beispiel, denn Igus fertigt aus Angüssen und Fehlteilen der Spritzgussproduktion Regranulat für die Gleitlagerserie Iglidur Eco. Neu im Sortiment ist die chemikalienbeständige Variante Iglidur Eco P210. 

Das neue Gleitlager Iglidur Eco P210 eignet sich für Maschinen, die regelmäßig mit Chemikalien in Berührung kommen – von Rührwerken und Labormühlen, über Filtrationseinrichtungen bis hin zu Autowaschanlagen. Die maximal empfohlene Flächenpressung beträgt bei Raumtemperatur 50 MPa. Das entspricht einem Druck von 5 .000 kg pro Quadratzentimeter. Die Anwendungstemperatur liegt zwischen - 40 und + 100 °C. Eine externe Schmierung mit Öl oder Fett ist wie bei allen Gleitlager-Werkstoffen von Igus nicht erforderlich. Denn in das Material sind Festschmierstoffe für einen reibungsarmen Trockenlauf integriert. 

Leistungsstark trotz Recycling 

„Wir konnten in hauseigenen Labortests zeigen, dass die Gleitlager aus Regranulat im Vergleich zur herkömmlichen Serie Iglidur P210 nahezu gleiche Leistung erbringen. Sie sind ähnlich resistent gegen Kantenpressungen sowie Stöße und Schläge – mit nur minimalen Abstrichen“, sagt Stefan Loockmann-Rittich, Leiter des Geschäftsbereichs Iglidur Gleitlager bei Igus. „Somit meistert auch die Eco-Variante einen Großteil der Anwendungen.“  

Für die genaue Berechnung der Lebensdauer stellt Igus ein Online-Tool bereit. Kunden können somit schnell herausfinden, ob sich die Eco-Variante in ihrem spezifischen Fall lohnt. Eco P210 ist das fünfte Familienmitglied der Iglidur Eco-Serie. Ebenfalls erhältlich sind Eco H, ein Werkstoff für korrosive und heiße Umgebungen, Eco P, ein Material mit geringer Feuchtigkeitsaufnahme für Anwendungen bei hoher Luftfeuchtigkeit im Außenbereich, Eco G, ein Allrounder und beständig gegen hohe Lasten, sowie Eco A180, ein besonders kostengünstiges Gleitlager. „Alle Eco-Werkstoffe bestehen zu mindestens 97 Prozent aus Regranulat“, betont Loockmann-Rittich. 

Die Entwicklung der Eco-Serie ist Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Igus. Der Kunststoffspezialist weist unter anderem den CO2-Fußabdruck der meistverkauften Iglidur-Werkstoffe aus. Somit können Kunden das Lager mit dem geringsten CO2-Fußabdruck für ihre Anwendung auswählen und vergleichen. Igus ist darum bemüht, die klassische Linearwirtschaft für Kunststoffe in eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu transformieren. Hierfür setzt Igus nicht nur auf Recycling, sondern als Investor auch auf neuartige Technologien wie die von Mura Technology. Das britische Unternehmen entwickelt ein Verfahren, um Kunststoff mit Wasser, hohen Temperaturen und Druck zurück in Rohöl zu verwandeln. 

Bilder: Igus GmbH 

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