Kommunikation
Mit der Lizenz für starke Automatisierung
Industrialsoft setzt bei seinen individuellen Automatisierungslösungen von Beginn an auf das Know-how von Delta Logic und nutzt die leistungsstarke Softwarebibliothek Accon-AGLink – inzwischen mit einer Entwicklerlizenz.
Als Jürgen Schneider 2008 das Unternehmen Industrialsoft ins Leben ruft, hat er zunächst ein kleines, aber feines Ingenieurbüro im Sinn. Der gelernte Elektrotechnikingenieur will mit zwei bis drei Mitarbeitern Software schreiben, mit Schwerpunkt Automatisierung – sein Fachgebiet während des Studiums an der FH. Schnell macht sich Industrialsoft einen Namen, die Kunden kommen vor allem aus Deutschland, hauptsächlich aus Nordrhein-Westfalen, wo die Firma ihren Sitz hat. Die fertigen Anlagen allerdings gehen an Endkunden in alle Welt: nach Osteuropa, Nordafrika, Asien, in die USA und bis nach Fernost.
Eine Erfolgsgeschichte beginnt
Mehr und mehr erreichen den Firmengründer Anfragen, ob sein Unternehmen nicht auch die nötigen Schaltschränke liefern könne. Jürgen Schneider erinnert sich: „Zunächst haben wir das mit externen Kräften hinbekommen, einige Jahre hat das in dieser Form auch bestens funktioniert. Doch dann entschloss ich mich dazu, dass Industrialsoft etwas Wachstum vertragen könnte, und ich verabschiedete mich von der Idee eines exklusiven Ingenieurbüros.“ Heute hat das Unternehmen sechs Mitarbeitende, und die Schaltschränke wie auch die Maschineninstallation führen die Spezialisten von Industrialsoft vor Ort selbst aus.
Jürgen Schneider fasst zusammen: „Bei Industrialsoft erstellen wir Automatisierungslösungen, vorwiegend im Maschinen- bzw. Sondermaschinenbau. Dazu gehört die Erstellung von Schaltplänen in EPlan und WSCad, wir bauen die Schaltanlagen, führen die elektrische Maschinenmontage aus und schreiben Programme für SPSen oder auch Roboter.“ Neben SPSen von Siemens programmieren die Fachleute auch Steuerungen anderer Hersteller wie Wago, Beckhoff, Mitsubishi und weitere. Bei den Robotern sind es Modelle von Kuka, Epson, Mitsubishi und Yaskawa; bei der Erstellung von PC-Programmen verwendet Industrialsoft Embarcadero C++.
Von Anfang an dabei
Praktisch seit Firmengründung nutzt Industrialsoft auch die „Schwabenware“ von Delta Logic, hier vor allem die umfangreiche Softwarebibliothek Accon-AGLink. Die vielfach bewährte, leistungsstarke Bibliothek für die industrielle Kommunikation kommt seit vielen Jahren in zahlreichen Anwendungen und in den verschiedensten Branchen zum Einsatz. Ihre große Stärke: Sie unterstützt unter anderem alle Steuerungstypen in Siemens-S7-Umgebungen und ermöglicht den Datenaustausch in einer überragenden Geschwindigkeit, völlig unabhängig von Programmiersprachen und Betriebssystemen.
Bei Industrialsoft kommt Accon-AGLink unter anderem für ein PC-Programm zum Einsatz, das Jürgen Schneider für einen Dichtigkeitsprüfstand geschrieben hat. Hier werden die Prüfergebnisse in eine Datenbank geschrieben; darüber hinaus können in einer Rezeptverwaltung Prüfparameter, Abläufe und auch Bilder für Abdichtzylinder und Prüfventile parametriert werden. „Ich kannte Delta Logic und ihre Softwarelösungen bereits aus der Zeit vor meiner Selbstständigkeit und wusste, dass Accon-AGLink zuverlässig und schnell läuft, außerdem ist es wirklich einfach im Handling“, erzählt Jürgen Schneider. „Unser Leaktest-Programm war und ist noch immer ziemlich erfolgreich, wir haben es über die Jahre so einige Male verkaufen können.“
Zunächst kaufte Industrialsoft jeweils Einzellizenzen von Delta Logic, um die eigene Software zu erstellen und zu vertreiben. Bis zu einem bestimmten Punkt ist das aus wirtschaftlicher Sicht eine sinnvolle Entscheidung: Für Maschinenbauer etwa sind Einzellizenzen interessant, solange es um vergleichsweise überschaubare Stückzahlen geht.
Eine Software-Lizenz wie für Accon-AGLink wird direkt in die Stückliste und damit in die Kalkulation aufgenommen. Wird ein Endprodukt aber immer stärker nachgefragt, beginnen sich die zunächst höheren Kosten einer Entwicklerlizenz zu rechnen.
Es rechnet sich
So auch bei Industrialsoft: Waren es zu Beginn noch Einzellizenzen von Delta Logic, hat das Unternehmen nach der steigenden Nachfrage seiner Produkte eine Entwicklerlizenz für Accon-AGLink gekauft, inklusive Premium-Support und Software Update Service (SUS). Jürgen Schneider: „Als wir gesehen haben, dass wir immer mehr Lizenzen unserer Produkte verkaufen, war der Schritt zur Entwicklerlizenz nur konsequent. Die Ausgaben für eine Entwicklerlizenz bzw. für den Wartungsvertrag, in diesem Fall für Accon-AGLink, lohnen sich für uns. Es ist ökonomisch sinnvoller als eine Vielzahl von Einzellizenzen, wo jeweils eine eigene Lizenz pro Installation benötigt wird.“
Weitere positive Effekte: Für Kunden wird das Endprodukt unter Umständen sogar günstiger, ein eventuell für die Softwarebenutzung nötiger Kopierschutzstecker, ein Dongle, wird überflüssig – und was nicht da ist, kann auch nicht verloren gehen oder veralten. Vor allem bleibt dank des Wartungsvertrags die Software immer auf dem aktuellen Stand, Versionsupdates und Fixes inklusive.
Auf Entwicklerseite eröffnen sich mit der entsprechenden Lizenz eine Fülle weiterer Möglichkeiten, die eine Einzellizenz so nicht bietet. Entwickler können damit die Accon-AGLink-Bibliothek wie einen Baukasten nutzen und die vielfältigen Funktionen nach individuellen Anforderungen in ihr Softwareprojekt einfügen. So können die gewünschten bzw. geforderten Kommunikationswege (S5-ISO(H1), S7-Profibus, S7-TCP/IP, S7-TCP/IP TIA und weitere) individuell zusammengestellt werden. Auch lassen sich mit einer Entwicklerlizenz von Delta Logic’s Accon-AGLink beliebig viele Endprodukte mit beliebig vielen Runtimes erstellen.
Eine Entwicklerlizenz ist üblicherweise personengebunden, jeder Entwickler benötigt somit eine eigene Lizenz. Das ist auch bei Delta Logic nicht anders, ab einer bestimmten Anzahl gewähren die Experten aus Schwäbisch Gmünd allerdings günstige Sonderkonditionen. Zu den Lizenzbedingungen bei der Nutzung von Accon-AGLink gehören außerdem branchenübliche Bestimmungen zu Copyrights, etwa in dem Sinne, dass die Programmierschnittstelle (API) nicht im Sinne eines Wrappers an den Endkunden und damit nach außen weitergegeben werden darf.
Mit der Kommunikationsbibliothek, aktuell in Version 6.0 erhältlich, sieht sich Jürgen Schneider nach wie vor weit vorn: „Accon-AGLink hat sich bei unseren Sonderentwicklungen bewährt, und zwar immer dann, wenn der Hersteller einer SPS mit seinen Produkten beim Datentransfer zwischen SPS und Datenbank und umgekehrt an die Leistungsgrenzen gerät.“
Wachstum mit Augenmaß
Auf den zurückgelegten Weg und die Erfolge seiner Firma kann Jürgen Schneider zu Recht stolz sein, und er weiß um die Stärken von Industrialsoft: „Wir sind klein und flexibel. Wo findet man schon eine so kleine Firma, die all das leistet, was wir können?“ Dabei verliert er aber nicht den Blick für das Machbare. Sehr viel größer soll das Unternehmen in absehbarer Zeit nicht mehr werden, denn Jürgen Schneider hat noch einen zweiten Job, als Geschäftsführer der KPM Sondermaschinen und Prüftechnik GmbH, ebenfalls mit Sitz in Iserlohn und aktuell ca. 20 Mitarbeitern.
Autorin: Barbara Hönle, Delta Logic Automatisierungstechnik
Bilder: Delta Logic, Industrialsoft