Energieverteilung
Nachhaltigkeit und Effizienz bei der Energieverteilung
Das Thema Energie bewegt die Menschen zurzeit wie kaum ein anderes. Neben der Frage nach geeigneten Energieträgern spielen auch Überlegungen zu ihrer Verteilung eine Rolle. Um Entwicklung mit neuen technischen Lösungen voranzutreiben benötigt es digitale Ansätze und eine konsequente Innovationskultur.
Seit fast 100 Jahren gestaltet das Familienunternehmen Wöhner aus Rödental die Energiebranche mit seinen nachhaltigen Innovationen auf dem Gebiet der Energieverteilung mit. Die in den 80er-Jahren eingeführte Sammelschienentechnik für den Schaltkasten ermöglicht bis heute, elektrische Energie effizient, platzsparend und mit geringem Installationsaufwand zu verteilen. Die Aktivitäten des Schwesterunternehmens Future Systems erstrecken sich von der Beratung über Hard- und Softwareentwicklung, einer Zertifizierungs- und Testunterstützung bis hin zur Fertigungsbegleitung. Dabei spielen digitale Komponenten und der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) eine immer wichtigere Rolle.
Elektrische Energie hat gegenüber fossilen Energieträgern zwei entscheidende Vorteile: Zum einen ist ihr Vorkommen durch den Einsatz von Photovoltaik- und Windkraftanlagen unerschöpflich. Zum anderen erfolgt die Energiefreisetzung ohne Verbrennung und damit ohne klimaschädliche Abgase. Um die Energiewende, also die Umstellung des Energienetzes von fossilen auf erneuerbare Energien zum Erfolg zu führen, bedarf es jedoch eines umfassenden Aus- und Umbaus der Infrastruktur. Das beeinflusst auch die Verteilung von Energie.
Gezielte Kombination von Hard- und Software
Was Anbieter wie Wöhner und Future Systems verbindet, ist das Potenzial, Innovationen immer weiter voranzutreiben und zu gestalten. Ein konkretes Beispiel ist der elektronische Motorstarter Motus C14. Er ist in der Lage, Motoren im Fehlerfall in weniger als zehn Mikrosekunden abzuschalten – und ist damit schneller als jede andere Sicherung. Zudem bietet er nicht nur eine vorbildliche Nutzerfreundlichkeit, braucht wenig Platz und ist in allen Wöhner-Basissystemen einsetzbar, sondern verfügt über umfassende Diagnose-Funktionen, Data-Logging sowie eine integrierte Kommunikationsschnittstelle. Die Soft- und Hardware des Motorstarters wurde komplett von Future Systems entwickelt.
Höherer Effizienzgrad dank Digitalisierung
Mit Lösungen wie dem Motus C14 sowie weiteren Entwicklungen zur Digitalisierung des Schaltschranks, die sich die Unternehmen der Wöhner Gruppe auf die Fahnen geschrieben haben, hält durch höhere Effizienz auch mehr Nachhaltigkeit Einzug. Das gilt insbesondere für Produkte wie das CrossMT, ein digitales und intelligentes Messtechnik-Modul für die Sammelschiene sowie weitere modulare Lösungen zur Datenerfassung, die sich passgenau auf die jeweilige Kundenanwendung zuschneiden lassen.
Hier gilt, was auch anderswo die Entwicklung dominiert: Es geht um eine breite Umstellung auf elektronische Prozesse. Energieeffizienz steht dabei im Vordergrund, aber auch mehr Transparenz und bessere Planbarkeit. Mehr Messungen bedeuten mehr Daten zu relevanten Parametern wie Strom, Spannung und Temperatur – und die wiederum sind Basis für qualifizierte Analysen, intelligente Entscheidungen und damit einhergehend die Optimierung von Abläufen.
Noch mehr Zukunftsfähigkeit durch KI
Daten spielen bei der Entwicklung eines KI-optimierten Stromnetzes eine wesentliche Rolle. Die zentrale Herausforderung besteht darin, die im Rahmen der Energiewende zunehmend dezentrale Stromerzeugung mit der Nachfrage in Einklang zu bringen. Mithilfe von Informationen über Stromrichtung sowie Angebots- und Bedarfsschwankungen kann eine KI rechtzeitig Anpassungen bei der Stromverteilung vornehmen und zu einer effizienten Nutzung der Energieinfrastruktur beitragen.
Die technischen Voraussetzungen für das Stromnetz der Zukunft sind bereits geschaffen. Wöhner und Future Systems liefern mit der neusten Generation von Stromwandlern und Messgeräten die Hard- und Software für mehr Transparenz in der Stromverteilung. Bis zur vollständigen Steuerung der Energieflüsse durch künstliche Intelligenz sind jedoch noch einige Anpassungen in der Infrastruktur sowie die Klärung rechtlicher Fragen notwendig.
Value Added Services für messbaren Mehrwert
Mit der Digitalisierung steigt die Komplexität bei der Planung (Design-In), Installation und Wartung von Anlagen. Umso mehr rücken Lösungen in den Vordergrund, die möglichst intuitiv zu bedienen sind – abgedeckt durch Wöhners Value Added Services. Dazu gehören neue Leistungsmerkmale für bestehende elektronische Komponenten durch Feature-Upgrades, eine individuelle Schaltschrank- und Komponentenplanung sowie ein Konfigurator oder das ServiceTool.
Als Erweiterung der unterstützten Elektronikgeräte dient das ServiceTool als zentraler Einstiegspunkt in die Wöhner Elektronikwelt. Es erkennt automatisch den jeweils angeschlossenen Gerätetyp und öffnet den dazugehörigen Gerätescreen. Das Tool führt den Benutzer intuitiv durch alle Ebenen des Produktes und vereinfacht so die Inbetriebnahme durch die einheitliche Konfiguration über mehrere Produkte hinweg. Das Auslesen aller Messdaten und des Gerätestatus schafft Transparenz im Betrieb und hilft im Servicefall, schneller zur Lösung zu kommen.
Kontinuierliche Erweiterung dank modularem Aufbau
Die funktionale Erweiterung durch Value Added Services steht für den nächsten Schritt auf dem Weg in die Digitalisierung. Die Anpassung erfolgt softwarebasiert und ermöglicht, das vorhandene Basisgerät weiter zu nutzen. Da jede Anwendung ihre eigenen Anforderungen hat, ist es als modulares System konzipiert. Neue Feature-Upgrades zur Erweiterung des Funktionsumfangs können auf bestehende Geräte angewendet werden, wodurch der Austausch von Einheiten entfällt und Ressourcen geschont werden. So wird beispielsweise der Motorstarter Motus C14 durch die Funktion des Softstarts ergänzt.
Alle genannten Lösungen sind integraler Bestandteil des großen Ganzen: Innovative Produkte und Services am Puls der Zeit sorgen dafür, dass elektrische Energie rund um den Schaltschrank immer effizienter und nachhaltiger wird. Eine zunehmende Automatisierung und Digitalisierung trägt dazu ebenso bei wie eine hohe Effizienz und Anwendersicherheit. So lässt sich die Zukunft der Energieverteilung Schritt für Schritt smarter gestalten – und nicht zuletzt ein Benchmark setzen, der sich auf die gesamte Branche auswirkt.
Autor: Lars Meisenbach ist Vice President Product Management bei Wöhner
Bilder: Wöhner