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Warum adaptive Maschinen?
Wir haben es bei Corona erlebt: Plötzlich mussten z. B. Masken und Co. fast über Nacht produziert werden – auf Maschinen, die vorher noch andere Produkte gefertigt haben. Ist das ein Ansatz für die adaptive Maschine?
Absolut! Die Welt ist schnelllebiger geworden. Häufige Produktlaunches, kleine Losgrößen, starke Nachfrageverschiebungen und individualisierte Produkte sind mittlerweile zentrale Themen von Produzenten. Denken Sie an die Kosmetikbranche. Social Media und Influencer treiben die Nachfrage nach bestimmten Produkten schlagartig in die Höhe. Eine kurzfristige hohe Produktivität ist gefordert. Nur wenige Wochen später nimmt die Nachfrage bereits ab und neues Produkt wird geyhpt. Adaptive Maschinen verfügen über Eigenschaften, um diesen Marktanforderungen gerecht zu werden.
Welche Kerneigenschaften haben Sie vor Augen, wenn B&R an die adaptive Maschine denkt?
Adaptive Maschinen verfügen über Kerneigenschaften wie schnelle und flexible Anpassung an neue Trends, wirtschaftliche Produktion kleiner Chargen, max. Produktivität bei min. Footprint und Personalisierung von Produkten. Ermöglicht werden diese aus einer Synergie von neuen und bestehenden Technologien. Das Rückgrat der adaptiven Maschine besteht aus einem modularen und intelligenten Produkttransport, dieser eröffnet eine unabhängige Kontrolle über die Bewegung jedes Produkts durch den Fertigungsprozess. In den Fertigungsprozessen agieren Roboter, die durch ihre Freiheitsgrade ein Höchstmaß an Flexibilität bieten und sich durch die vollständige Integration in die Maschinensteuerung ad hoc auf neue Anforderungen anpassen lassen.
Wo stehen wir heute schon auf dem Weg zur umfassend flexiblen Maschine und was fehlt noch?
Aus technologischer Sicht sind die Vorsetzungen dafür geschaffen. Unserer Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass zum Teil höhere Anfangsinvestitionen ein erstes Hindernis darstellen können. Bei näherer Betrachtung amortisiert sich eine adaptive Maschine recht schnell. Meine Empfehlung: Lassen Sie sich am besten von
bereits realisierten Anwendungen inspirieren.
Interviewpartner: Nikolai Feurer, Industry Segment Manager Packaging bei B&R Industrie-Elektronik