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Konstruktion
Dank Eigenfertigung flexibel agieren
Zuverlässigkeit und kurze Lieferzeiten sind in der Antriebstechnik unabdingbar. Gut, wenn man dann einen Partner an der Seite hat, der dank eigener Produktionskapazitäten flexibel agieren kann: Rodriguez verfügt über einen umfassenden Maschinenpark für die Bereiche Lineartechnik und Präzisionslager.
Derzeit liegt der Anteil der Eigenfertigung bei ca. 50 %, Tendenz steigend. Dank der eigenen Produktion, aber auch aufgrund der kurzen Entscheidungswege zwischen Vertrieb, Entwicklung und Konstruktion kann Rodriguez weitaus flexibler agieren als seine Wettbewerber. Das liegt nicht zuletzt daran, dass alle Prozessschritte im Unternehmen abgedeckt werden können – von der Entwicklung über die Fertigung bis hin zur Montage und Qualitätssicherung.
Individuell konzipieren, kosteneffizient agieren
Die eigenen Produktionskapazitäten im Bereich der Präzisionswälzlager und der Lineartechnik werden unter anderem für die Fertigung von kundenspezifischen Systemlösungen genutzt, auf die sich Rodriguez über die Jahre spezialisiert hat: Basierend auf dem langjährigen Engineering-Know-how sowie den speziellen Kenntnissen und Erfahrungen in der Mechanik entwickelt und realisiert Rodriguez die sogenannten Value Added Products (VAP). Sie basieren auf hochwertigen Wälzlagern und Lineartechnik-Komponenten, kombiniert mit einem umfassenden Rundumservice.
Die individuell konzipierten Produkte erfüllen alle Anforderungen der Kunden und ermöglichen die Einsparung von Umbauteilen, die Reduktion von Toleranzen sowie die Reduzierung der Montagezeiten. Gleichzeitig lassen sich die Kosten für Entwicklung, Beschaffung und Administration deutlich reduzieren. Die kundenspezifischen Systemlösungen helfen den Kunden, wertvolle Ressourcen zu sparen und sich ganz auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren.
Die Eigenfertigung bei Rodriguez
Ein Blick zurück: Mit Beginn der 90er-Jahre nahm Rodriguez Lineartechnikprodukte in das Produktportfolio auf. Der Startschuss für die Eigenfertigung in diesem Bereich erfolgte etwa zeitgleich und war nötig, um im Hinblick auf kundenspezifische Lösungen flexibler und handlungsfähiger zu sein. Zunächst beschränkte man sich auf die Konfektionierung von gehärteten und geschliffenen Wellen. Bald wurden jedoch auch Lineargehäuse, Wellenböcke, Wellenunterstützungen sowie Rundführungen selbst gefertigt. Heute kann Rodriguez dank moderner CNC-Dreh- und Fräsmaschinen unter anderem Wellen mit einem Außendurchmesser bis 100 m bearbeiten. Der Maschinenpark inklusive Messzentrum und Qualitätssicherung sowie das Know-how der Mitarbeiter sind ganz auf das Hartdrehen von Werkstücken ausgerichtet.
Vor ca. 15 Jahren investierte das Unternehmen in eigene Bearbeitungszentren und erweiterte darüber hinaus den Maschinenpark, sodass die Bearbeitung und Fertigung von Wälzlagern möglich wurde. Heute ist es möglich, Kugeldrehverbindungen mit Außendurchmessern bis 1 400 mm oder auch die immer stärker nachgefragten Dreheinheiten mit kleinerem Durchmesser zu fertigen. Innovative Vorrichtungen und fortschrittliche Werkzeuge sorgen dafür, dass die Fertigungsanlagen stets auf dem neuesten Stand der Technik sind. So steht unter anderem ein Reinraumsystem der Reinraumklasse 4 nach DIN EN ISO 14644-1 zur Verfügung – eine wichtige Voraussetzung für die Montage und Fertigung von Komponenten in der Halbleitertechnik.
Auf dem neuesten Stand der Technik
Der eigene Maschinenpark für die Bereiche Lineartechnik und Präzisionslager wird kontinuierlich modernisiert und ausgebaut. So ersetzte 2021 eine neue Drehmaschine des Typs Biglia B750 YS eine ältere Anlage des gleichen Herstellers, um die Wirtschaftlichkeit dank schnellerer Bearbeitungszeiten zu erhöhen. Zudem erfolgte die Anschaffung weiterer Maschinen und Vorrichtungen, darunter eine leistungsstarke CNC-Drehmaschine des Typs DMG Mori NZX2000. Eine vollautomatische Trennanlage (SilverCut RSP 400N) übernimmt das Konfektionieren von Führungsschienen, Spindeln, Rohren und anderen Stabmaterialien im Nass-Trennschliffverfahren. Leichtbauroboter des Herstellers Universal Robots sorgen für zusätzliche Kapazitäten durch eine höhere Anlagennutzung.
Messraum: Geprüfte Qualität – für noch mehr Genauigkeit
Der Messraum ist ein weiteres Beispiel für die kontinuierliche Verbesserung der Ausstattung im Dienste des Kunden: Er entstand, um die geforderten Toleranzen von Präzisionslagern und Lineartechnik im µ-Bereich prüfen zu können. Dafür hat Rodriguez unter anderem in eine neue 3D-Messmaschine investiert, die Wälzlager mit Außendurchmessern bis 1 500 mm prüfen kann. Mit einem taktilen System lassen sich die Kontur und Rauheit von Kugellaufbahnen vermessen. Nicht zuletzt sind ein Prüfstand und mobile Geräte zur Prüfung der Härte im Einsatz sowie eine hochauflösende Längenmessbank und Rundheitsprüfgeräte im μm-Bereich. Seit 2021 sorgt eine 3D-Messmaschine des Typs Wenzel SF 55 im Messraum von Rodriguez für eine Kapazitätserweiterung und wird dort eingesetzt, um Serienprodukte aus der Eigenfertigung zu kontrollieren. Ebenfalls in der Qualitätsprüfung eingesetzt wird das neue Mikroskop des Typs Keyence VHX, mit dem detaillierte Restschmutzanalysen und Rauheitsmessung möglich werden.
Diese Mittel ermöglichen es dem Eschweiler Spezialisten, die Maßhaltigkeit zum Beispiel von bearbeiteten Wellen und Kugelrollspindeln, aber auch von Frästeilen wie Lagergehäusen und Wellenunterstützungen zu prüfen. Abgesehen von einzelnen Komponenten lassen sich aber auch komplexe Bauteile kontrollieren: Wichtig ist dies unter anderem bei den kundenspezifischen Systemlösungen.
Die Fertigungstiefe der Eigenfertigung weiter ausweiten und somit noch besser und flexibler auf Kundenwünsche eingehen zu können, ist die Vision von Rodriguez. Dazu gibt es bereits Ausbaupläne, die die Eschweiler Spezialisten baldmöglichst realisieren wollen. So ist auch in Zukunft gesichert, dass die Kunden stets von hoher Qualität und kurzen Lieferzeiten profitieren.