Fachartikel
Lineareinheiten
Flexibel konstruieren
Mit der Produktreihe EP(X)-II bietet RK Rose+Krieger robuste Lineareinheiten für das präzise Positionieren mittlerer bis hoher Lasten in beliebiger Einbaulage. Verfügbar sind sowohl Rohrsystem-Achsen mit Trapezgewindetrieb als auch neue Doppelwellen-Ausführungen mit Kugelgewindetrieb – erstere eignen sich eher für das gelegentliche, letztere auch für das dynamische Verfahren. Anwender können die miteinander kompatiblen Standardlösungen beliebig kombinieren. Welche Lineareinheiten zum Einsatz kommen, hängt von den Anforderungen der jeweiligen Anwendung ab.
Vor einigen Jahren begann RK Rose+Krieger mit der Weiterentwicklung der Baureihe EP/EPX: 2017 brachte das Unternehmen Doppelrohr-Einheiten mit Trapezgewindetrieb auf den Markt, Anfang 2019 folgte das Modell mit Doppelwelle und Kugelgewindetrieb für anspruchsvollere Aufgaben. „Die Familie ist nun komplett“, erläutert Michael Amon, Technischer Leiter bei RK Rose+Krieger. „Wir können unseren Kunden mit der Produktreihe EP(X)-II eine breite Auswahl an fortschrittlichen Lineareinheiten bieten, mit der sich die allermeisten Anwendungen abdecken lassen.“
Der Hintergrund: Während sich die Lineareinheiten mit Trapezgewindetriebe eher für einfache Positionieraufgaben und das gelegentliche Verstellen eignen, kann das Kugelgewinde-Modell auch Positionieraufgaben mit hohen Wiederholgenauigkeiten im Dauerbetrieb abdecken.
Eine typische Anwendung für diese besonders belastungsfähige Achse wäre zum Beispiel die Folienherstellung. Dabei fährt eine Kamera oszillierend hin- und her, um Folienkanten abzutasten. Zu diesem Zweck ist eine robuste und sehr präzise Technik nötig, wohingegen beispielsweise für die gelegentliche Formatverstellung in Verpackungsmaschinen auch die EP(X)-II mit Trapezgewindetriebe völlig ausreichend ist.
Untereinander flexibel kombinierbare Lineareinheiten
Die Doppelrohr- und Doppelwellen-Lineareinheiten der EP(X)-II-Baureihe sind in allen Funktionsmaßen, äußeren Abmessungen und Spindelsteigungen nicht nur kompatibel zu den bisherigen EP/EPX-Einheiten, sondern lassen sich auch untereinander und mit dem gesamten Zubehör der Serie kombinieren. Das bedeutet einerseits, dass sich bestehende Anlagen ohne jeden Konstruktionsaufwand mit den neuen Doppelrohr- und Doppelwellen-Achsen optimieren lassen. Ein Austausch des Zubehörs wie Handräder oder Positionsanzeiger ist dabei nicht erforderlich.
Andererseits kann der Anwender auch innerhalb einer Anwendung auf verschiedene Modelle zurückgreifen. Das lässt sich erneut an der Folienfertigung verdeutlichen: Hier werden, wie schon beschrieben, an die horizontale Achse hohe Anforderungen gestellt. Die vertikale Achse hingegen muss nur gelegentlich bei einem Produktwechsel verstellt werden – somit genügt hier eine preisgünstigere Trapezgewinde-Lineareinheit.
Mit lediglich vier einfachen Schrauben lässt sich eine kreuzende Einheit aus den beiden verschiedenen Modellen herstellen. Um das zu ermöglichen, sind die Lineareinheiten wahlweise mit einem kurzen oder langen Schlitten erhältlich. Vielfältige Befestigungsmöglichkeiten in den Endelementen – darunter zwei Gewindebohrungen in den Stirnseiten – erlauben zudem die vertikale Montage an Bodenplatten und erleichtern die Anbindung von Zubehör.
Wichtig für Anwendungen mit erhöhtem Schutzbedarf: In der „Protect“-Ausführung sind die Achsen mit einem optionalen Faltenbalg zum Schutz der Achse ausgerüstet. Sie erreichen damit die Schutzart IP 40.
Doppelwellen-Linearachse mit Kugelgewindetrieb
Doch was sind die weiteren Unterscheidungsmerkmale der beiden EP(X)-II-Lineareinheiten? „Unser Fokus bei dem neuen Modell mit Kugelgewindetrieb lag auf einer hohen Genauigkeit mit 100 % Einschaltdauer sowie einer hohen Momentensteifigkeit“, erläutert Michael Amon. „Deshalb verfügt die EPX-II KG statt eines Führungsrohres mit Gleitführung über eine geschliffene Vollwelle mit Kugelbuchse.“ Das sorgt für noch mehr Präzision beim dynamischen Verfahren und präzisem Positionieren im Dauerbetrieb und garantiert ein ruhiges Laufverfahren sowie eine besonders lange Lebensdauer.
Die Achsverstellung erfolgt bevorzugt mit Drehstrom- oder Servomotoren. Dabei lassen sich nahezu alle Typen der unterschiedlichsten Hersteller adaptieren. Spezielle, an beiden Seiten des Schlittens angebrachte Trichterschmiernippel gestatten die Schmierung der Lineareinheiten in jeder beliebigen Schlittenposition. Das Anfahren einer besonderen Wartungsposition oder die Demontage von gegebenenfalls vorhandenen Anbauteilen entfällt somit. Die zentrale Schmiermöglichkeit beschleunigt und vereinfacht die Wartung und sorgt für mehr Sicherheit.
Die EPX-II KG ist die Nachfolgerin der bewährten Copas-Achse von RK Rose+Krieger. Anwender profitieren nicht nur von der technischen Weiterentwicklung, sondern auch von einer größeren Flexibilität: Während es bei der Copas-Achse horizontale, vertikale und kreuzende Varianten mit jeweils unterschiedlichen Artikelnummern gab, lassen sich mit der EPX-II KG alle drei Optionen realisieren. „Für den Kunden ist das ein enormer Vorteil“, betont Michael Amon. „Er muss in seinem Warenwirtschaftssystem nur noch eine Variante verwalten und kann trotzdem über das Zubehör flexibel variieren.“
Rohrsystem-Lineareinheit mit Trapezgewindetrieb
Mit den Doppelrohr-Einheiten der Baureihe EP(X)-II bietet RK Rose+Krieger eine robuste Lösung für das gelegentliche bis mehrfach tägliche Verfahren und Positionieren von mittleren bis hohen Lasten in beliebiger Einbaulage. Sie sind in den Baugrößen 30 und 40 verfügbar; ihre Einschaltdauer beträgt 30 %. Gegenüber der Vorgängerbaureihe EP/EPX zeichnen sich die Modelle durch eine höhere Präzision und niedriger Toleranzen der verspannungsfreien Montageflächen (Geradheit = 0,2 mm) zueinander aus.
Kunden profitieren zudem von sehr guten Laufeigenschaften bei gleichzeitig höherer Steifigkeit und Spielfreiheit des Führungsschlittens über den gesamten Hub. Für die verbesserten Laufeigenschaften, einen geringeren Verschleiß und damit eine höhere Lebensdauer der optimierten EP(X)-II-Lineareinheiten sorgen moderne Werkstoffe und deren optimierte Kombination sowie der serienmäßige Einsatz von Hochleistungsgleitführungen.
„Die EP(X)-II-Lineareinheiten mit Trapezgewindetrieb kompensieren hohe Biegemomente bei der Hand- und Motorverstellung“ so Michael Amon. „Dabei sind sie wartungsfreundlich und einfach zu reinigen.“ Zur Wartungsfreundlichkeit trägt unter anderem das Konzept der geteilten Leitmutter bei: Diese kann im Verschleißfall einfach ausgewechselt werden, ohne dabei die Linearachse demontieren zu müssen.
Die Doppelrohreinheiten sind wahlweise in den Ausführungen „Rechts- und Links-Gewinde“, „Rechts- oder Links-Gewinde“ oder geteilte Gewindespindel lieferbar. Optional erhältlich ist eine manuelle, kraftschlüssige Spindelklemmung. Sie gewährleistet eine sichere Arretierung des Führungsschlittens und verhindert auf diese Weise ein ungewolltes Verstellen des Schlittens.
Trapez- oder doch lieber Kugelgewindetrieb? Wer sich nicht sicher ist, welche Lineareinheit im konkreten Einsatzbereich die richtige Wahl ist, kann selbstverständlich RK Rose+Krieger in die Entscheidung mit einbeziehen: Die Experten verfügen über eine hohe Anwendungserfahrung und stehen Kunden bei der Produktauswahl gerne zur Seite. So bleiben bei der Beschaffung von Lineareinheiten keine Wünsche offen – weder beim umfangreichen Sortiment noch bei der professionellen Beratung.