Bildverarbeitungssysteme
Effiziente Produktbestellung
Einfach ein Foto von einem Produkt hochladen, der Computer erkennt, was gewünscht ist– und schon ist das Produkt via Online-Shop nachbestellt. Mit Lapp Visual Search macht Lapp, Weltmarktführer für integrierte Lösungen im Bereich der Kabel- und Verbindungstechnologie, genau das möglich. Hinter der Innovation steckt eine ausgeklügelte Software auf KI-Basis. Sie gewann dafür einen unternehmenseigenen Innovationspreis von Lapp.
Lapp macht den Bestellprozess effizienter und komfortabler, mit der responsiven Webanwendung Lapp Visual Search, die direkt mit dem Lapp Online-Shop verbunden ist. Nutzer:innen laden dort ein Foto des benötigten Produkts hoch, entweder via Browser oder via Smartphone-Kamera und mobiler App. Das System kann dann das Produkt erkennen, anschließend können es Nutzer:innen in den Warenkorb legen und bestellen. Die Lösung ist außerdem eine Basis für viele weitere Möglichkeiten, mit Kund:innen zu interagieren, um ihr Nutzungserlebnis zu verbessern und die Kundenbindung zu stärken.
Die für die Lösung verantwortlichen Digitalisierungsexperten von Lapp wurden dafür mit dem Eddie Lapp Award ausgezeichnet. Der Innovationspreis wird jährlich von einer unabhängigen Jury für herausragende innovative Projekte von Mitarbeitenden von Lapp vergeben. Der Preis ist Teil des Konzepts von Lapp, Innovation zu fördern, indem das Unternehmen allen Mitarbeitenden Freiräume im Tagesgeschäft einräumt, in denen sie innovative Lösungen entwickeln können.
Kundenbedürfnisse als Grundlage für Innovation
„Für Lapp bedeuten Innovationen, Dinge zu entwickeln, die Kundenbedürfnisse erfüllen – und die Idee einer Bild-Suche mit einer Shop-Verknüpfung kann für unsere Kunden ein echter Mehrwert sein. Gleichzeitig bedeutet Digitalisierung für uns nicht nur die Digitalisierung von alten, bestehenden Geschäftsprozessen, sondern auch gänzlich neue Wege zu gehen, die durch die digitale Welt erst möglich werden. Genau das ist die Mission digitaler Innovationen bei Lapp“, sagt Dominik Schmalzried, Global Business Process Owner Digital Innovation bei Lapp. Er und Manuel Richter, Teamleiter Digital Sales bei Lapp, haben es sich zur Aufgabe gemacht, Lapp in Sachen Digitalisierung voranzubringen. So haben sie etwa das Kabelbestandsmanagement für die Kundschaft mit einer neuen digitalen e-Kanban-Lösung revolutioniert – wobei sie die Wünsche und Bedürfnisse von Kund:innen bereits früh in den Entwicklungsprozess einbezogen.
Und auch bei der Bilderkennung evaluierten Dominik Schmalzried und Manuel Richter zunächst das Kundenverhalten. Dabei stellte sich heraus, dass die Identifikation eines Artikels ein zeitintensiver Prozess sein kann. Kabel enthalten oft einen Aufdruck mit Informationen zu Lieferant, Typ und Spezifikation, aber bei Kabelverschraubungen ist das meist nicht der Fall. „Hier ist nur der Lieferant aufgedruckt. Der Kunde müsste den Artikelname mühselig recherchieren, und den Durchmesser und Länge nachmessen oder im Handbuch nachschlagen“, erklärt Manuel Richter. „Deshalb haben wir für all unsere Produkte eine Lösung entwickelt, um diese Zeit zu sparen. Unser Ziel: vom Bild zur Bestellung in unserem Online-Shop in ein paar Sekunden in so wenig Klicks wie möglich.“
Mustererkennung durch KI
Um das Produkt korrekt zu identifizieren, greift das System auf das Produktinformationssystem von Lapp zurück, das alle erforderlichen Daten, wie synthetische Daten, aller Produkte enthält. Durch maschinelles Lernen wurde eine künstliche Intelligenz (KI) antrainiert. Diese KI ist eine wichtige Basis für die Softwarelösung, die aus zwei Elementen besteht: Erstens die sogenannte „Optical Character Recognition“ (OCR), die Text auf Kabeln erkennt, wodurch Nutzer:innen nicht mehr manuell Text in ein Suchfeld eintippen müssen. Zweitens eine „Pattern Recognition“, also eine Mustererkennung, die spezifische Merkmale und Muster erkennen kann, darunter etwa komplexe Geometrien von Bauteilen wie Kabelverschraubungen.
Dominik Schmalzried, der die technische Seite des Projekts betreut hat, kommentiert: „Wir gehen hier wirklich an die Grenzen der künstlichen Intelligenz und befähigen jeden, ein Produkt-Experte zu werden. Der Kunde kann das Produkt, das er vor sich hat, selbst scannen, indem er ein Foto mit seinem Smartphone macht, und schon hat er alle Informationen zur Hand.“
Die innovative Lösung maximiert zudem den Nutzen für Kund:innen, indem sie nicht nur die eigenen Produkte erkennt, sondern auch die von Wettbewerbern: „Somit können wir unseren Kunden auch unsere Alternativen zu Wettbewerbsprodukten anbieten.“