Fachartikel
Seilzug-Notschalter
Praxistest im Kieswerk
Im Kieswerk Vennebeck bei Porta Westfalica testet Rhein-Umschlag gemeinsam mit Steute eine neue Baureihe von Seilzug-Notschaltern in „Heavy Duty“-Ausführung mit korrosionsbeständigem Duroplast-Gehäuse.
Am „Großen Weserbogen“ bei Porta Westfalica baut die Unternehmensgruppe Rhein-Umschlag sandstein- und quarzhaltigen Weserkies ab, der sich hier während der Eiszeit ablagerte. Weil dieser Kies wenig reaktionsfreudig ist, lässt er sich gut als Betonrohstoff verarbeiten. Und er wird gern von Gartenbauern verwendet, weil er im Vergleich etwa zum Rheinkies durch seine bunte Farbe gefällt: Jeder Stein hat eine individuelle Farbnote.
Mit einem Schwimmgreifbagger wird der feinkörnige Kies in über 20 m Tiefe abgebaut und zunächst an Land, dann über ein mehrere hundert Meter langes Fördersystem zu einem Vorsieb und zur Rohkieshalde transportiert. Es folgen Aufbereitung und Klassierung.
Die Verantwortlichen von Rhein-Umschlag legen großen Wert auf neueste Technik und effizienten Anlagenbetrieb. Das zeigt unter anderem eine nachträglich installierte lastabhängige Steuerung der Klassierung. Sie passt die Fahrweise der Anlage und damit den Energieverbrauch an die Größenverhältnisse des Kieses an. Das spart Energie.
Förderbänder absichern
Auch wenn es um die Sicherheit in den Kieswerken geht, ist Rhein-Umschlag offen für Optimierungsvorschläge. Alle Förderbänder sind über Seilzug-Notschalter von Steute abgesichert, die nach dem Prinzip „Ein Zug am Seil und das Band steht still“ in Gefahrensituation Schlimmeres verhindern. Am zentralen Förderband von der landseitigen Aufgabestation in Richtung Aufbereitung hat der Anbieter in Abstimmung mit dem Auftraggeber jetzt testweise ganz neue Seilzug-Notschalter vom Typ ZS 92 KST aus dem „Extreme“-Programm installiert.
Dass dieses Sicherheitsschaltgerät von Grund auf für den Einsatz in Heavy-Duty-Anwendungen u. a. in der Gewinnungsindustrie konstruiert wurde, zeigt nicht nur die Größe und die erkennbar robuste Bauweise, sondern auch das Duroplast-Gehäuse. Damit ist der neue Seilzug-Notschalter deutlich korrosionsbeständiger als die schon verfügbaren ZS 92-Typen im Aluminium-Druckgussgehäuse mit mehrfacher Beschichtung. Die kompatiblen Anschlussmaße zu anderen Seilzug-Notschaltern am Markt vereinfachen – wie hier bei Rhein-Umschlag geschehen – die Nachrüstung oder den Austausch der neuen Baureihe an vorhandenen Anlagen. Die Montage kann an der Unterseite oder – bei gleichem Anschlussbild – an der Rückseite des Schalters erfolgen.
Ein weiterer Vorteil aus Anwendersicht sind die geringen Auslösekräfte und -wege für die Betätigung der Not-Aus-Funktion. Das erleichtert die Bedienung und schafft die Voraussetzung dafür, dass alle einschlägigen internationalen Normen, wie zum Beispiel die zu elektrischen Not-Halt-Geräten mit mechanischer Verrastfunktion, zuverlässig erfüllt werden.
Damit eignet sich auch die neueste Variante des ZS 92 mit robustem Kunststoffgehäuse bestens für Einsätze in der gesamten Schüttgutförderung und -verarbeitung. Die ersten Praxistests unter Beobachtung von Rhein-Umschlag und Steute absolvieren die Seilzug-Notschalter aus Duroplast jetzt im Kieswerk Vennebeck – bislang ohne besondere Vorkommnisse im rauen Alltagsbetrieb.
Bilder: Steute, Kieswerk Vennebeck