Antriebssysteme

Mit Sicherheit ganz vorn

Stöber zeigte auf der SPS 2024 mit dem neuen SB6 einen Antriebsregler, der sich für kleine und mittlere Unternehmen für Anwendungen von ein bis vier Achsen eignet. Die neue Stand-Alone-Lösung besitzt zahlreiche Funktionalitäten in einer platz­sparenden Einheit. Dies minimiert den Steuerungs­aufwand erheblich. Mit seinen kompakten Maßen passt er in Schalt­schränke ab 210 mm Einbautiefe. Auf Wunsch stattet Stöber den SB6 mit einem Bedienteil aus. Alle Sicherheitsfunktionen können bis SIL 3, PL e (Kat. 4) eingesetzt werden. Es lassen sich sowohl lineare als auch rotative Synchron-Servo-, Lean- und Asynchronmotoren regeln. Eine SD-Karte als Applikationsspeicher, die einfach in den SB6 gesteckt werden kann, unterstützt vor allem bei der Inbetriebnahme. Eine Besonderheit ist auch die Anzahl der digitalen und analogen Ein- und Ausgänge. Damit bietet Stöber einen Antriebsregler mit voller Bandbreite. 

In Nürnberg hatten Besucherinnen und Besucher zudem die Gelegen­heit, sich über die bewährten Antriebs­regler SC6 und SI6 der 6. Generation zu informieren. Beim SC6 handelt es sich um einen kompakten Stand-Alone-Regler für bis zu zwei Antriebsachsen mit Nenn­ausgangs­strömen bis 19 A. Der SI6 ist ebenfalls schlank, dynamisch und eignet sich für die Anreih­technik mit Nenn­ausgangs­strömen bis 50 A. Aufgaben mit mehr als vier Achsen, wie in Verpackungsanlagen, lassen sich so wirtschaftlich lösen. Stöber hat in Ko­operation mit der Pilz GmbH für beide Regler das Sicherheitsmodul SX6 entwickelt und hebt damit das Sicherheitslevel auf ein neues Niveau – ganz nach dem Motto „Level up Your Safety“. Die Regler lassen sich in sicherheitsrelevanten Anwendungen bis SIL 3, PL e (Kategorie 4) nach DIN 61800-5-2 oder DIN EN ISO 13849-1 einsetzen. Stöber hat unter anderem den Abschaltpfad der Stoppfunktion Safe Torque Off (STO) überarbeitet. Dieser ist nun mit 20 ms noch schneller als bei Produkten von Markt­begleitern. Die geringe Worst-Case-Reaktionszeit erlaubt dadurch minimierte Sicherheits­abstände. Das Modul SX6 bietet unter anderem die Möglichkeit, die Inbetrieb­nahme durch eine optionale SD-Karte zu auto­matisieren.

Ein weiteres Exponat war das Kegelrad­getriebe KS, das Stöber nun nicht mehr nur zwei-, sondern auch einstufig unter dem Motto „Power without Compromise“ anbietet. Die Baureihe überzeugt durch eine robuste Lagerungstechnik und eine hoch­wertige Verzahnungs­technologie. Damit sind die KS-Getriebe extrem belastbar und kippstabil. Die einstufige Version ermöglicht im Vergleich zur zwei­stufigen Variante eine wesentlich höhere Dreh­zahl am Abtrieb und einen größeren Übersetzungsbereich von 200 bis 400. Die Getriebe lassen sich zudem mit unter­schiedlichen Stöber Motoren im Direkt­anbau kombinieren. Durch den platz­sparenden Antrieb profitieren Konstrukteurinnen und Konstrukteure von weniger Gewicht, einem großen Dreh­moment und daraus resultierend von einer gesteigerten Leistungs­dichte. Wegen des geringeren Massen­trägheits­moments der Getriebe durch Entfall des Motor­adapters lässt sich auch die volle Dynamik des Antriebs nutzen.

Stöber präsentierte zudem die neu­entwickelten Zahn­stangen mit doppelter Anzahl an Befestigungsbohrungen. Statt wie üblich alle 125 mm befindet sich alle 62,5 mm eine Bohrung für die Verschraubung. Damit erhöht sich die Anpress­kraft der Komponente am Maschinen­körper um das Doppelte. Ein Verstiften erübrigt sich, bleibt aber dank vor­handener Bohrungen eine Option. Das sorgt für eine erhöhte Sicher­heit und eine maximale Montage­freundlichkeit.

Dazu kommt: In Kooperation mit Siemens zeigte der Antriebs­spezialist anhand eines digitalen Zwillings seine volle Konnektivität zu Siemens-Motion-Lösungen. Um auch komplexe An­wendungen um­setzen zu können, unter­stützt Stöber die Antriebs­anbindung über PROFIdrive und mit PROFIsafe. Das Modell beinhaltet verschiedene Komponenten des Antriebs­spezialisten wie Kegelrad- und Planeten­getriebe­motoren sowie die Antriebs­regler der Baureihen SC6 und SI6. Siemens lieferte die not­wendige Software für die Bereitstellung der CAD-Daten und für die eigentliche Simulation über ein separates Display.

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