Hebe- und Zurrlösungen
Sicheres Heben und Transportieren von Baumaschinen
Beim Heben und Transportieren von Baumaschinen sind Sicherheit und Zuverlässigkeit entscheidend. Improvisierte Eigenkonstruktionen wie Ausbrennösen bergen jedoch hohe Risiken. Professionelle Lösungen erhöhen die Sicherheit – digitale Planungstools erleichtern zudem den Arbeitsalltag.
Komplexe Hebe- und Zurrvorgänge sind integraler Bestandteil des Lebenszyklus von Baumaschinen. Von der Montage großdimensionierter Baugruppen über den Maschinentransport bis hin zur Positionierung am Einsatzort oder der Durchführung von Instandhaltungsmaßnahmen bei betriebsbedingtem Verschleiß gilt es immer wieder, schwere Lasten sicher zu bewegen und zu fixieren. Die Einsatzbedingungen sind dabei oft anspruchsvoll: Feuchtigkeit, Schmutz, Schlamm, Staub – insbesondere abrasiver Betonstaub – gehören ebenso zum Baustellen-Alltag wie starke mechanische Belastungen durch Stöße, Vibration oder Zugkräfte. Dennoch kommen im Bereich des Hebens und Verzurrens nach wie vor oft Lösungen „Marke Eigenbau“ wie etwa simple Ausbrennösen zum Einsatz – Konstruktionen also, die oft schon nach dem ersten Hebe- oder Transportvorgang erhebliche Verformungen aufweisen. Hochwertige Anschlag- und Zurrpunkte mit klar definierten Nenntragfähigkeiten, Sicherheitsfaktoren und anwendungsspezifischen Zertifizierungen bleiben hingegen die Ausnahme. Vielmehr wird oftmals angenommen, dass auch einfache Ösen selbst nach jahrelangem Gebrauch noch immer ein sicheres Heben oder Transportieren der jeweiligen Maschine ermöglichen. Dabei wird jedoch häufig übersehen, dass derartige Ösen – sofern sie vom Hersteller nicht ausdrücklich für Hebevorgänge ausgelegt und berechnet wurden – in solchen Anwendungen überhaupt nicht eingesetzt werden dürfen. Doch selbst wenn entsprechende Nachweise vorliegen, stellt sich die berechtigte Frage, warum zugunsten kurzfristiger Einsparungen auf eine dauerhaft sichere Anschlaglösung verzichtet wird. Denn zahlreiche Schadensfälle – verursacht durch unzureichend dimensionierte oder improvisierte Ausbrennösen – zeigen eindrücklich, wie schnell sich vermeintliche Kostenvorteile in erhebliche Risiken und Folgekosten verwandeln können.
Sichere Alternative: normenkonforme Anschlag- und Zurrpunkte
Eine Alternative zu solchen Do-It-Yourself-Lösungen sind professionelle, industriell gefertigte Anschlag- und Zurrpunkte wie die schraub- und schweißbaren Komponenten von Hebetechnikspezialist RUD. Sie verfügen nicht nur über definierte Tragfähigkeiten (WLL – Working Load Limit, LC – Lashing Capacity) und zertifizierte Sicherheitsfaktoren, sondern erfüllen zudem relevante nationale und internationale Normen und sind DGUV-zertifiziert. Darüber hinaus benötigen sie meist weniger Bauraum als Eigenkonstruktionen mit derselben WLL bzw. LC – insbesondere bei beengten Platzverhältnissen ein entscheidender Vorteil. Für den Einsatz an Baumaschinen sind beispielsweise die Modelle aus der Serie der allseitig belastbaren Anschlagpunkte prädestiniert, die in der schweißbaren Variante gemäß EN 1090 mittels geschlossener Kehlnaht befestigt werden, wodurch eine Unterrostung ausgeschlossen ist. Sie sind mit Tragfähigkeiten von 0,8 bis 31,5 t (bei vierfacher Sicherheit gegen Bruch) sowie mit zulässigen Zurrkräften von 2000 bis 20000 Dekanewton (Sicherheitsfaktor 2:1) erhältlich und verfügen über einen vergüteten Grundkörper für erhöhte Verschleißfestigkeit. Ihre innen- und außenliegenden Verschleißmarkierungen ermöglichen eine schnelle Prüfung der Ablegereife. In Form des INOX-ABA steht Anwendern mittlerweile auch eine Variante aus rostfreiem Edelstahl zur Verfügung, die sich selbst für raueste Einsatzbedingungen wie beispielsweise im maritimen Umfeld eignet. Gefertigt aus Duplexstahl 1.4462, ist dieser Anschlagpunkt besonders widerstandsfähig gegenüber Lochfraß und Flächenkorrosion. Mit dem G-ABA bietet RUD zudem einen schweißbaren Anschlagpunkt, der sich hervorragend für die nachträgliche Feuerverzinkung eignet – und damit optimal für den langfristigen Einsatz im Außenbereich. Er ist aktuell mit Tragfähigkeiten von 1 bis 4 Tonnen erhältlich.
Intelligente Federlagerung verhindert Worst Case Szenario
Für Einsatzszenarien, bei denen es aufgrund der Positionierung des Anschlagpunkts oder der Anforderungen der Hebeanwendung – beispielsweise Drehen – leicht zu Querbelastungen des Bügels kommen kann, empfehlen sich Lösungen wie der schraubbare ACP-TURNADO. Im Gegensatz zu herkömmlichen starr montierten, schweißbaren Anschlagpunkten verhindert seine intelligente Federmechanik ein Verharren des Bügels in der gefährlichen 90⁰-Stellung und sorgt für eine automatische Ausrichtung in Zugrichtung, sodass es nicht zu einem plötzlichen Absacken der Last (Shock Load) kommen kann. Die Anschlagpunkte sind in den Gewindegrößen M8 bis M100 sowie mit Tragfähigkeiten von 0,7 bis 32,5 t erhältlich. Bei einer Gewindegröße von M36 bietet der ACP-TURNADO beispielsweise bereits ein WLL von bis zu 12,5 t (bei vierfacher Sicherheit) bzw. 25.000 daN (zweifacher Sicherheitsfaktor) beim Zurren. Damit eignet er sich auch für Schwerlasttransporte – nicht nur zum Heben, sondern ebenso als hochbelastbarer Zurrpunkt, der sich automatisch in Zugrichtung ausrichtet.
Modulare Hebetraversen für besonders schwere Lasten
Beim Anheben besonders großdimensionierter Bagger, Radlader oder Raupenfahrzeuge kommen schließlich auch Modultraversen ins Spiel. Diese Schwerlastkomponenten ermöglichen eine optimale Lastverteilung bei gleichzeitig bestmöglichen Winkelverhältnissen. Durch seine hohe Flexibilität kann dieser Traversentyp exakt auf unterschiedliche Lastformen und -größen abgestimmt werden, sodass er sich für unterschiedlichste Anwendungsszenarien eignet. Ob im Hoch-, Tief- oder Tunnelbau oder beim Straßen-, Schienen- oder Schiffstransport: Modultraversen ermöglichen eine sichere, effiziente und wirtschaftliche Handhabung schwerer Maschinen – beim Be- und Entladen ebenso wie beim Positionieren auf der Baustelle.
Schwerlast-Traversen von OX+RUD sind im DACH-Raum über die Berliner Niederlassung von RUD+SpanSet erhältlich. Das dortige Kompetenzzentrum stellt Kunden seine Lifting Solutions zur Verfügung. Das Portfolio umfasst eine Vielzahl an Konfigurationen – von robusten Rahmentraversen über Spreiztraversen mit optional teleskopierbaren Streben bis hin zu anwendungsspezifisch adaptierbaren Multi-Loch-Traversen.
Digitale Tools erleichtern Planung und Komponentenwahl
Um dem Anwender die Auswahl der für seine Zwecke besten Lösung zu erleichtern, stellt RUD seinen Kunden in Form des Anschlagpunktekonfigurators ein kostenloses Online-Tool zur Verfügung. Der Konfigurator leitet Schritt für Schritt durch den Auswahlprozess und liefert anschließend sämtliche technischen Daten, Zusatzinformationen sowie eine animierte 3D-Visualisierung des gewählten Anschlagpunkts. Eingeloggte User können zusätzlich Datenblätter herunterladen, ausgewählte Produkte speichern oder direkt eine Anfrage an RUD senden.
In der Zurrmittel App können Benutzer schnell und einfach spezifische Parameter wie Ladungsmasse, Zurrart (Niederzurren bzw. Diagonalzurren), Gleit-Reibbeiwerte, Winkel und Transportmittel eingeben und erhalten daraufhin eine präzise Empfehlung geeigneter Komponenten für eine normgerechte Ladungssicherung.
Ergänzend unterstützt die ebenfalls kostenfreie BUDDYtron App bei der täglichen Planung und Durchführung von Hebevorgängen. Über NFC lassen sich die in nahezu allen RUD Komponenten integrierten RFID-Transponder auslesen, Produkte eindeutig identifizieren und relevante Informationen wie technische Datenblätter und Betriebsanleitungen innerhalb von Sekunden abrufen. Alternativ ist auch die Suche per Artikelnummer oder Produktname möglich. Per integrierter Checkfunktion können Nutzer zudem prüfen, ob eine Komponente für den geplanten Hebevorgang geeignet ist. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, bei Rückfragen direkt aus der App heraus Fotos an RUD zu senden. Die digitalen Tools tragen so von der Konfiguration bis zur Ablegereife dazu bei, dass Hebetechniklösungen höchsten Sicherheitsstandards entsprechen.
Sichere Alternativen statt Risiko
Sowohl die Praxis als auch eingehendere Überlegungen zeigen: DIY-Lösungen wie simple Ausbrennösen sind längst nicht mehr zeitgemäß und stellen vor allem ein unnötiges Risiko dar. Mit genormten, zertifizierten und intelligenten Hebe- und Zurrtechniklösungen sowie digitalen Tools lassen sich selbst herausfordernde Einsatzszenarien sicher und effizient meistern – und das unabhängig von Umgebungsbedingungen, Last oder Transportweg.










rud.com






























































