Intralogistik

Zukunft der Intralogistik

Zukunft der Intralogistik

Vergangene Ereignisse wie die Halbleiterkrise, die Suezkanal-Blockade und die COVID-19-Pandemie haben weltweit zu Lieferengpässen geführt. Hersteller mussten und müssen darauf mit Kapazitätsanpassungen und kurzfristigen Umstrukturierungen ihrer Lieferketten reagieren. Hinzu kommen gesetzliche Vorgaben wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und der Digitale Produktpass, die Nachhaltigkeit und Transparenz fördern sollen. Diese Entwicklungen zeigen, dass Resilienz, Flexibilität und Wettbewerbsstärke entscheidende Faktoren für den Wirtschaftsstandort Deutschland sind. Doch welche Rolle spielt die Intralogistik und wie sieht ihre Zukunft aus?

Die Logistik erlebt einen Wandel von einer reaktiven hin zu einer aktiv gestaltenden und prozessintegrierten Logistik. Die zunehmende Automatisierung durch den verstärkten Einsatz von Robotik, kombiniert mit digitalen Zwillingen, schafft Transparenz und ermöglicht selbstorganisierte Prozesse innerhalb des Unternehmens sowie eine horizontale Vernetzung in Form von Datenräumen und -ökosystemen im gesamten Wertschöpfungsnetzwerk.

Hier gelangt die Intralogistik stärker in den Fokus. Transportaufträge werden dynamischer, Quelle-Senke-Beziehungen ändern sich stetig. Dies erfordert innovative Logistikkonzepte wie Fahrerlose Transportfahrzeuge oder Autonome Mobile Roboter, die flexibel agieren, Hindernissen ausweichen und Routen anpassen können. Die steigende Zahl an Flurförderzeugen bringt Herausforderungen mit sich, wie beispielsweise die Integration verschiedener proprietärer Lösungen hinsichtlich Steuerung, Kommunikation, Kollisionsvermeidung und Sicherheitsaspekten. Um diese zu bewältigen, sind flexible Hardware, leistungsfähige IT-Infrastrukturen sowie standardisierte Kommunikationsprotokolle (wie z. B. VDA 5050) essenziell.

Für die zukünftige Intralogistik sind neben der Hardware auch fortschrittliche Softwarelösungen, insbesondere die Künstliche Intelligenz (KI), von zentraler Bedeutung. KI wird in immer mehr Bereichen der Logistik eingesetzt, etwa durch Maschinelles Lernen, das Muster in Daten erkennt, oder Reinforcement Learning, bei dem Software-Agenten durch Interaktion optimale Entscheidungen treffen. Beispielsweise kann eine KI-basierte Steuerung eines Shuttlelagers Leistungssteigerungen hinsichtlich Shuttle-Auswahl, Umlagerungen und letztlich Durchsatz erzielen.

Dennoch bleibt der Mensch eine zentrale Instanz. Er wird die Intralogistik mithilfe von KI weiterentwickeln und optimieren. Letztlich werden Intralogistiksysteme jedoch nur so intelligent sein wie der Mensch es vorgibt. Die Zukunft bietet viele Chancen, die Resilienz, Flexibilität und Wettbewerbsstärke weiter zu stärken.

Ein Kommentar von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Robert Schulz, Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistik, Universität Stuttgart

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